So
schlafen Sie nachts besser:
-
Versuchen
Sie nicht, Ihren Schlaf zu erzwingen.
-
Stehen
Sie auf, wenn Sie nicht einschlafen können.
-
Gehen
Sie erst spät ins Bett, wenn Sie Schwierigkeiten mit dem
Einschlafen haben.
-
Bewegen
Sie sich tagsüber viel, möglichst in der frischen Luft.
-
Verzichten
Sie auf einen Mittagsschlaf.
-
Trinken
Sie nach dem Mittagessen keine koffeinhaltigen Getränke
-
Alkohol
als Schlafmittel vermeiden
-
Prüfen
Sie mit Ihrem Arzt, ob sich „Wachmacher" unter
Ihren Medikamenten befinden.
-
Gestalten
Sie Ihr Schlafzimmer angenehm, aber verbringen Sie nicht mehr Zeit
im Bett, als Sie
zum Schlafen brauchen.
-
Den
Tag ruhig ausklingen lassen.
-
Folgen
Sie Schlafgewohnheiten und kleinen Ritualen.
-
Entspannungstechniken
erlernen (Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung und
andere Meditationstechniken)
-
Ein
Schlaftagebuch neben das Bett legen, evtl. Sorgen aufschreiben, Sie
vergessen nichts und können sich ruhig hinlegen.
-
(Schlaftagebuch
zum Herunterladen bei www.dgsm.de)
-
Schreiben
Sie Träume darin auf, Sie können sich später dann besser
erinnern.
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Links:
Literatur:
- Jürgen
Zulley, Barbara Knab "Die kleine Schlafschule" Wege zum
guten Schlaf Herder 2002 € 8,90
- Joachim
Röschke, Klaus Mann: "Schlaf und Schlafstörungen"
Beck´sche Reihe 1998 € 7,50
- Backhaus,
J.,Riemann, D.: Schlafstörungen bewältigen. Informationen und
Anleitungen zur Selbsthilfe. Beltz/Psychologie Verlags Union,
Weinheim 1996
Auszug
aus : Martin Lindner Bild der Wissenschaft Heft 4/2003 (www.wissenschaft.de)
Lehrreicher Schlummer
Inzwischen
sind sich viele Experten einig, dass man von einer schweren - und
behandlungsbedürftigen - Schlafstörung erst dann sprechen sollte, wenn
ein Patient seinen Schlaf mindestens dreimal pro Woche als nicht
erholsam erlebt, wenn er unter dem Schlafmangel leidet oder in seinen Tagesaktivitäten
behindert wird.
Es
gibt keinen Grenzwert an Schlafstunden, mit dem man guten und schlechten
Schlaf definieren könnte. Das individuelle ist ausgesprochen
unterschiedlich - und Schlaflosigkeit zuallererst ein subjektives
Leiden. Auch durch Messungen im Schlaflabor lassen sich Schlafstörungen
keineswegs
immer objektivieren.
Es gibt altersabhängig einen abnehmenden
Schlafbedarf. So ist
es entlastend, zu wissen, dass es zum Schlaf eines etwa 50-Jährigen natürlicherweise
gehört, einmal oder auch mehrere Male nachts aufzuwachen.
Die
Grunde dafür sind zahlreich. So gehen verschiedenste Krankheiten mit
einem gestörten Schlaf einher beispielsweise Bluthochdruck, Herzschwäche
und Herzrhythmusstörungen, aber auch Asthma, Diabetes oder Schilddrüsenleiden.
Ebenso ist bekannt, dass neurologische und psychische Erkrankungen wie
M. Alzheimer und Parkinson, Alkoholabhängigkeit, Depressionen oder Angststörungen
den Nachtschlaf dauerhaft beeinträchtigen können.
Oft
schlafen Patienten deshalb schlecht, weil sie bestimmte
Arzneien nehmen. Denn zu den Wachmachern
gehören nicht allein Koffein, Ecstasy und Amphetamine, sondern auch
manche Antidepressiva, Hormonpräparate oder Entwässerungsmittel.
Mitunter hilft dann bereits ein Wechsel des Medikaments oder eine veränderte
Dosierung.
Als
hilfreich erwiesen hat sich auch eine auf den ersten Blick paradoxe
Verhaltensregel: die Verkürzung der Zeit im Bett. Wer nur fünf oder
sechs Stunden schlafen kann, soll auch nicht viel mehr im Bett
verbringen, sagen Schlafmediziner - und sich keinesfalls noch einmal
drei oder vier weitere Stunden mit quälenden Gedanken in den Kissen wälzen.
„Nachts Probleme lösen geht nicht", „Dann lieber aufstehen." Tatsächlich
führt die als Schlafrestriktion
bezeichnete Therapie dazu, dass sich die Schlafeffizienz erhöht und die
Schlafdauer Schritt für Schritt ausgebaut werden kann.
Wichtig
ist noch etwas anderes: das richtige Verhalten am Tag. So fördern
beispielsweise regelmäßiger Sport und Spaziergänge im Freien die nächtliche
Ruhe. Von Nickerchen zur Mittagszeit dagegen raten Schlafmediziner
ebenso ab wie von opulenten Abendessen oder reichlichen Schlummertrunks.
Denn Alkohol kann zwar das Einschlafen fördern,
doch er führt in der zweiten Nachthälfte zu gestörtem Schlaf und
führt zu frühem Erwachen. Alkohol war im Mittelalter ein gutes
Medikament. Es ist heute durch modernere Mittel überholt. Außerdem ist
Alkohol ein Nervengift, mit schweren Spätschäden bei chronischer
Anwendung.
Vorwiegend
in Schlaflabors können festgestellt werden das Schlafapnoe
und das Restless-LegsSyndrom, das möglicherweise
durch eine zentralnervöse Funktionsstörung ausgelöst wird. So treten
beim RLS vor allem in den Abend- und Nachtstunden Bewegungsdrang und quälende
Missempfindungen in den Beinen auf, die sich meist nur durch Umhergehen
und Bewegen der Glieder lindern lassen. In vielen Fällen jedoch lässt sich
durch bestimmte Medikamente - so genannte Dopaminergika - zumindest
Erleichterung verschaffen.
Bei
der Schlaf-Apnoe mit Atemaussetzern in der
Nacht, von denen vor allem übergewichtige
und stark schnarchende Männer im mittleren Alter betroffen sind -
kollabieren die Atemwege während tieferer Schlafphasen, oder die Atmung
setzt aus anderen Gründen kurzfristig aus. Dadurch sinkt der
Sauerstoffgehalt im Blut, das Kohlendioxid steigt an, und in einer Art
Alarmreaktion schreckt das Gehirn gewissermaßen hoch: Die Schlaftiefe
und Erholsamkeit leidet. Hauptsymptome sind Tagesmüdigkeit,
Konzentrationsstörungen unspezifische psychische Beschwerden und
Verkehrsunfälle, aber auch hoher Blutdruck und eine schlechtere
Lebenserwartung. Grundmaßnahmen sind Verzicht auf Alkohol als
Schlafmittel, Gewichtsabnahme. ggf. die Verordnung einer Atemmaske mit
einem Beatmungsgerät, das nachts einen erhöhten Einatemdruck erzeugt.
Eine
weitere Experten-Empfehlung: Das Schlafzimmer besser nicht
zum Lesen oder Fernsehen benutzen. Ein Schlaftagebuch neben das Bett legen,
evtl. Sorgen aufschreiben, hilft Ihnen: Sie vergessen nichts und können
sich ruhig hinlegen. Schreiben Sie auch Träume
darin auf, wenn Sie daran aufwachen. Sie bekommen dann einen besseren
Selbstzugang. Es ist zuträglicher, das Bett tatsächlich
zwei Dingen vorzubehalten: dem Schlafen und dem Sex. Die Probleme
jedenfalls sollten im Wohnzimmer bleiben.
Auszug
aus : Martin Lindner Bild der Wissenschaft Heft 4/2003 (www.wissenschaft.de)
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